Feuchter Keller, was tun?
Viele Keller, gerade älterer Gebäude, sind feucht.
Kennen Sie das, Sie kommen in den Keller und es riecht irgendwie muffig, oder sehen Sie schon Schimmel, bröckelt der Putz?
Dann haben Sie offensichtlich einen feuchten Keller. Das ist grundsätzlich nicht gut, da zum einen die Nutzbarkeit des Kellers eingeschränkt wird und der Wert der Immobilie sinkt, zum anderen aber auch die Bausubstanz geschädigt werden kann und bei Schimmelbildung sogar ein Gesundheitsrisiko besteht.
Doch wie bekommt man den Keller nun wieder trocken?
Wir geben Ihnen hier einen Überblick über typische Anzeichen, mögliche Ursachen, Sofortmaßnahmen und dauerhafte Lösungen.

Woran erkenne ich Feuchtigkeit im Keller?
Geruch
Sie kommen in den Keller und merken, dass es komisch, irgendwie modrig riecht. Hohe Feuchtigkeit zieht Mikroorganismen an, deren Aktivität sich in diesem typischen modrigen Geruch bemerkbar macht. Ein erstes Anzeichen für zu hohe Luftfeuchtigkeit. Meist ist es aber schwierig anhand des Geruchs zu lokalisieren, wo die Feuchtigkeit herkommt.
Feuchte Stellen
Dunkle Flecken auf der Wand sind klare und gut zu erkennende Merkmale. Mineralische Baustoffe, wie sie im Keller in der Regel verwendet werden, färben sich dunkel, wenn sie feucht werden. Schwierig wird es, wenn die Wände gefliest oder versiegelt sind.
Salzausblühungen
Wenn Wasser aus dem Erdreich in undichte Kellerwände oder Kellersohlen eindringt, werden mit ihr Salze transportiert. Während die Feuchtigkeit auf der Innenseite der Bauteile verdunstet, bleiben die Salze im Baustoff bzw. an dessen Oberfläche zurück. Man erkennt sie oft als hellen Flaum, der beim Anfassen zerfällt und herabrieselt.
Schimmelbildung
Bei einer Luftfeuchtigkeit von über 70% können Schimmelpilze wachsen und sind, wenn sie sich vermehren, ein deutlicher Hinweis für zu hohe Feuchtigkeit. Meistens zeigt sich der Schimmel in Form von Stockflecken, also dunklen punktuellen Verfärbungen. Oftmals aber auch als heller Flaum, ähnlich wie vor beschriebene Salzausblühungen. Der Unterschied ist, dass der Schimmel nicht bröckelt, sondern eher klebrig wie ein Spinnennetz ist. Sind größere Fläche von Schimmelbildung betroffen, sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen, da hier eine Gesundheitsgefährdung nicht auszuschließen ist.

Was tun?
Sofortmaßnahmen
Als Sofortmaßnahme sollte man versuchen die Feuchtigkeit abzuführen.
Dies gelingt entweder mit aktiver Trocknung, also z.B. mit einem Kondensat-Trockner, oder der passiven Trocknung, also dem Lüften. Dies setzt jedoch voraus, dass entsprechende Fenster und/ oder Türen vorhanden sind. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass Feuchtigkeit tatsächlich abgeführt und nicht noch mehr Feuchtigkeit zugeführt wird. Das gelingt in der Regel, wenn die Temperatur im Keller höher ist als die Außentemperatur.
Problembehebung
In manchen Fällen reichen diese Maßnahmen bereits aus. Oftmals aber eben auch nicht. Dann muss man über weitreichendere und meist auch recht teure Maßnahmen zur Problembehebung nachdenken.
Bevor dies geschieht, muss aber zunächst die Ursache erkannt werden.
Häufig ist es die fehlende oder unzureichende horizontale Abdichtung der aufgehenden Wände. Feuchtigkeit kann somit ungehindert in der Wand hochziehen und zu vor benannten Problemen führen. In diesem Fall kann eine Horizontalsperre, z.B. durch Injektion, nachträglich eingebracht werden. Oftmals ist es aber auch die Außenabdichtung der Wand, die entweder von Beginn an gefehlt hat, oder nicht richtig aufgebracht wurde, oder sich schlicht über die Zeit aufgelöst hat. Hier muss dann die Außenwand freigelegt und vom Fachbetrieb abgedichtet werden. Empfehlung: Wenn Sie eine solche Maßnahme in Angriff nehmen, sollten Sie auch direkt eine Perimeterdämmung (spezielle Kellerdämmplatten) aufbringen und zum Schutz der Abdichtungs- und Dämmebene, vor dem wieder Verfüllen, eine Noppenbahn einbringen.
Darüber hinaus empfiehlt es sich das Wasser erst gar nicht an den Baukörper heranzulassen. Dies erreicht man, indem man es mittels Drainage um den Baukörper herumleitet und abführt.
Beratung mit Ortstermin? Gerne!
Als Bausachverständige erkennen wir schnell die Ursachen und helfen Ihnen gerne bei der Problemlösung. Wir vermitteln Ihnen zuverlässige Handwerker und überwachen deren Leistung, um sicherzustellen, dass Ihr Keller künftig trocken und vollständig nutzbar ist.
Wir beraten Sie gerne: 01751949777 | mail@immobilien-kins.de
